Die Bauwirtschaft steht vor großen Herausforderungen: Wohnraumbedarf, Ressourcenknappheit, steigende Baukosten und komplexe Bauvorschriften fordern ein Umdenken. Beim 16. Ettersburger Gespräch im September 2024 diskutierten Expertinnen und Experten der Bau- und Immobilienwirtschaft, Politik und Planung diese drängenden Probleme und präsentierten Lösungsansätze.
Die Kernbotschaft: Ein grundlegender Wandel hin zu einem verantwortungsbewussten, wirtschaftlichen und qualitätsorientierten Bauen ist unerlässlich.
Auch für die Ingenieurinnen und Ingenieure in Brandenburg spielt dieser Paradigmenwechsel eine entscheidende Rolle. Die Forderungen, die beim Ettersburger Gespräch formuliert wurden, bieten klare Handlungsempfehlungen, die auch in Brandenburg eine nachhaltige Baukultur fördern können. Doch wie können diese Impulse auf regionaler Ebene konkret umgesetzt werden?
Einfach bauen: Kostenbewusst und ressourcenschonend
Eines der zentralen Ziele für die Zukunft ist es, einfacher zu bauen. Dabei liegt der Fokus auf robusten, kompakten Bauweisen, die weniger Energie und Ressourcen verbrauchen. Für Ingenieure bedeutet dies eine Reduzierung der materiellen Anforderungen, eine flexible Nutzung von Gebäuden und die Unterstützung der Kreislaufwirtschaft durch trennbare Konstruktionen und die Wiederverwendung von Materialien.
Warum ist das wichtig für Brandenburg?
Besser bauen: Digitalisierung und Lebenszyklusbetrachtung
Neben der materiellen Reduktion spielt auch die Digitalisierung im Bauwesen eine entscheidende Rolle. Modellbasiertes Planen und Bauen sowie digitalisierte Genehmigungsverfahren ermöglichen eine effizientere und ressourcenschonendere Bauweise. Für die Ingenieurinnen und Ingenieure in Brandenburg bietet dies nicht nur technische, sondern auch gestalterische Chancen: Durch den Einsatz neuer digital unterstützter Bauweisen können ästhetisch ansprechende, aber gleichzeitig funktionale und nachhaltige Bauwerke geschaffen werden.
Die Vorteile für Brandenburg:
Ressourceneffizientes Bauen: CO2-Reduktion im Fokus
Im Zentrum der Diskussion steht die Notwendigkeit, die CO2-Emissionen in allen Bauphasen zu reduzieren. Dies betrifft sowohl den Bauprozess als auch die spätere Nutzung und den Rückbau von Gebäuden. Eine verstärkte Nutzung von Recyclingmaterialien, die Förderung des Bauens im Bestand und eine konsequente Ausrichtung auf Klimaneutralität sind hierfür unerlässlich.
Welche Rolle spielen Ingenieure in Brandenburg?
Die Ingenieurkammer Brandenburg sollte sich dafür einsetzen, dass das Kreislaufwirtschaftsgesetz im Bauwesen regional verstärkt zur Anwendung kommt und Recyclingmaterialien stärker gefördert werden. Durch den Fokus auf ressourcenschonende Bauweisen können Ingenieure in Brandenburg nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch Vorbilder für nachhaltiges Bauen auf nationaler Ebene werden.
Ein Aufruf zum Handeln
Die beim Ettersburger Gespräch 2024 formulierten Forderungen sind ein klarer Appell an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Auch in Brandenburg müssen Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Bauunternehmen diese Impulse aufgreifen, um den Wandel hin zu einem nachhaltigeren Bauwesen zu fördern.
Schlussfolgerung: Zukunft gemeinsam gestalten
Das Ettersburger Gespräch 2024 setzt wichtige Impulse für ein ressourcenschonendes, kostenbewusstes und zukunftsorientiertes Bauen. Ingenieurinnen und Ingenieure in Brandenburg sind entscheidende Akteure, um diese Transformation aktiv mitzugestalten. Indem sie auf digitale Technologien setzen, regionale Baustoffe fördern und die Kreislaufwirtschaft stärken, können sie die Grundlage für ein nachhaltiges Bauwesen schaffen, das sowohl den ökologischen als auch den ökonomischen Herausforderungen gerecht wird.
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