Die Welt der künstlichen Intelligenz (KI) ist nicht mehr nur ein futuristisches Konzept, das sich in Science-Fiction-Filmen abspielt. Immer häufiger findet KI ihren Weg in den Alltag, und eine innovative Anwendung namens BauGPT zeigt, wie sie in der Bauindustrie praktisch eingesetzt werden kann.
Die Ursprungsidee von Jonas Stamm, einem Technikprofi und Unternehmer, entsprang einem persönlichen Bedarf. Bei der Suche nach Informationen in der umständlich geschriebenen und sehr langen Landesbauverordnung für das Bauvorhaben seines Vaters stieß er auf ein zeitraubendes Problem. Diese Herausforderung motivierte Stamm dazu, eine Lösung zu finden, und so entstand die Idee, BauGPT zu entwickeln, eine KI-basierte Anwendung für die Bauindustrie.
Um sicherzustellen, dass BauGPT nicht nur Stamms persönlichen Anforderungen genügt, führte er monatelange Gespräche mit über 50 Bauleitern, Technikern und Studierenden. Diese intensive Zusammenarbeit ermöglichte es, die spezifischen Herausforderungen und Bedürfnisse der Baubranche zu identifizieren. Anschließend begann die Entwicklungsarbeit, bei der Jonas Stamm eine Fülle von Informationen zu Landesverordnungen, Baustandards, Vertragsrecht, nachhaltigem Bauen und vielem mehr recherchierte.
Die Besonderheit von BauGPT liegt darin, dass es nicht nur digitale Quellen nutzt. Manchmal mussten Verordnungen sogar postalisch angefordert und anschließend digitalisiert werden. Dies verdeutlicht, dass BauGPT nicht durch herkömmliche Suchmaschinen ersetzt werden kann. Es übernimmt jedoch eine entscheidende Aufgabe – es extrahiert relevante Informationen aus komplexen und schwer verständlichen Texten, um Bauunternehmen effizient vorzubereiten, Zeit zu sparen und somit auch Kosten zu reduzieren.
BauGPT deckt mittlerweile eine Vielzahl von Themengebieten ab, darunter Bauvorschriften und -gesetze, Bauphysik, bautechnische Standards, Bauplanung und -management sowie Baustoffe und -techniken. Jonas Stamm betont, dass BauGPT nicht den Zweck hat, Anwälte zu ersetzen, sondern vielmehr als Unterstützung in Gesprächen mit Rechtsbeiständen dienen soll.
Die Vision von Jonas Stamm besteht darin, dass BauGPT den Nutzern Zeit für die wesentlichen Aspekte ihrer Arbeit verschafft, wie den persönlichen Austausch mit Auftraggebern und Mitarbeitern. Er ist sich jedoch bewusst, dass die KI nicht alles abdecken kann und ermutigt die Nutzer, bei Bedarf Feedback zu geben. Denn sowohl die KI als auch der Mensch sind lernfähig, und ihre gemeinsame Weiterentwicklung steht im Mittelpunkt dieser innovativen Lösung für die Bauindustrie.
Wir möchten Sie schon jetzt auf unseren jährlichen Ingenieurkammertag (IKT) am 26. Juni aufmerksam machen, denn wir setzen den Fokus auf die zukünftige Gestaltung der digitalen Bauwelt. Unter dem Motto "Zukunft gestalten – wenn KI auf Bauen trifft!" tauchen wir in die faszinierende Welt der Künstlichen Intelligenz ein und betrachten genau, wie diese das Bauwesen prägen wird.
Quelle: https://kurzelinks.de/6hik