Zum sechsten Mal haben das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL), die Brandenburgische Ingenieurkammer und die Brandenburgische Architektenkammer zum Tag des nachhaltigen Planens und Bauens eingeladen. Der Fokus der Veranstaltung lag auf dem Thema Holzbau. Mit der Verlängerung ihrer Kooperation „Nachhaltiges Planen und Bauen in Brandenburg“ unterstrichen das MIL und die beiden Kammern die Bedeutung dieses Themas sowie allgemein der Nachhaltigkeit für den Klimaschutz.
Bauminister Guido Beermann: „Nachhaltiges Planen und Bauen und Klimaschutz sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Mit der Verlängerung der Kooperationsvereinbarung bis Ende 2026 werden wir die Akteure des Bau- und Siedlungswesens mit gemeinsamen Aktivitäten auch künftig dabei unterstützen, geeignete Lösungen und Wege für nachhaltiges Planen und Bauen im Land Brandenburg zu finden. Das ist auch ein Beitrag zur Schärfung des Bewusstseins für das Thema. Darüber hinaus wollen wir den fachlichen Austausch weiter fördern. Dass wir heute unter anderem mit Bundesbauministerin Klara Geywitz über die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sprechen konnten, freut mich. Im Bereich Holzbau haben wir in Brandenburg mit der Neuregelung der Brandenburgischen Bauordnung einen wichtigen Schritt getan, um Bauen mit diesem klimafreundlichen Werkstoff zu erleichtern. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Muster-Holzbaurichtlinie. Die Broschüre ‚Planen und Bauen mit Holz in Brandenburg‘, die heute vorgestellt wurde zeigt, wie man das in der Praxis umsetzen und die Chancen für Umwelt und Klima nutzen kann.“ Matthias Krebs, Präsident der Brandenburgischen Ingenieurkammer: „Ich freue mich sehr, dass der Tag des nachhaltigen Planen und Bauens bereits zum sechsten Mal durchgeführt wird und sich zu einer festen Konstante entwickelt hat. Mit der Unterzeichnung der verlängerten Kooperationsvereinbarung setzen wir ein wichtiges Zeichen. Ich sehe es als Aufgabe der Kooperationspartner an, dass alle am Bau Beteiligten zum Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert werden und diese stets im Fokus haben. Diese Veranstaltung leistet einen großen Beitrag dafür.“ Andreas Rieger, Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer: „Das Bau- und Siedlungswesen ist Hauptakteur bei der Bewältigung der Klimakrise. Diese Tatsache wurde zuletzt von Prof. Hans-Joachim Schellnhuber und Prof. Werner Sobek auf dem Konvent der Baukultur in Potsdam sowie auf der Konferenz der Bauhaus der Erde gGmbH im Vatikan bestätigt. Das dort verabschiedete Papier „Für eine Wiederverflechtung: Eine Charta für Stadt und Erde“ wird auch von Bundesbauministerin Klara Geywitz unterstützt. Das Planen und Bauen mit Holz ist ein kleiner Baustein für mehr Nachhaltigkeit im Bauwesen, für regionale Baustoffkreisläufe und für eine Wiederverflechtung von Stadt und Land. Die großen Vorteile des Holzbaus im Lebenszyklus und im Bestand werden von vielen öffentlichen und privaten Bauherren noch nicht umgesetzt. Wir Architektinnen und Architekten wollen hierzu motivieren. Mit guten Beispielen, konkreter Unterstützung und auch mit einer Verbesserung der Rahmenbedingungen leistet der Tag des Nachhaltigen Planens und Bauens auch dieses Jahr wieder einen kleinen Beitrag zur Erreichung unserer Nachhaltigkeitsziele.“
Der 6. Brandenburgische Tag des nachhaltigen Planens und Bauens stand unter dem Motto „Planen und Bauen mit Holz“ und richtete sich insbesondere an Architektinnen und Architekten, Ingenieure und Ingenieurinnen sowie Beschäftigte aus den Bau- und Planungsämtern der Kommunen.
Nach der Begrüßung durch die Präsidenten der Brandenburgischen Ingenieurkammer und der Brandenburgischen Architektenkammer konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei verschiedenen Fachforen informieren: Die Broschüre „Planen und Bauen mit Holz in Brandenburg“ des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung wurde in Fachforum 1 vorgestellt. Prof. Andrea Klinge und Prof. Eike Roswag-Klinge, die an der Erstellung beteiligt waren, berichteten über die Hintergründe und gaben vertiefte Einblicke in die verschiedenen Themenbereiche der Broschüre. Neben zahlreichen Praxisbeispielen gibt sie einen Überblick über die Waldstruktur, die Holz- und Forstwirtschaft sowie die Holzvorräte in Brandenburg und geht auf naturwissenschaftliche, wirtschaftliche sowie technische Aspekte des Holzbaus ein. Fachforum 2 und 3 befassten sich mit „Holzbauweisen in historischer Umgebung“ und der „Ressource Holz“.
In der anschließenden Diskussionsrunde sprachen Bundesbauministerin Klara Geywitz, Bauminister Guido Beermann, Andreas Rieger und Matthias Krebs darüber, wie der weitere politische Weg im Bereich des nachhaltigen Planens und Bauens aussehen kann. Im Fokus standen unter anderem die Fragen, wie der Flächenverbrauch reduziert und die Flächenkreislaufwirtschaft gestärkt werden können, welche Rolle die Baukultur für nachhaltiges Planen und Bauen spielt, an welchen Stellen die rechtlichen Rahmenbedingungen angepasst werden sollten und wie Innovationen und soziale Teilhabe gefördert werden können.