Ein alter Fabrikstandort wird zum kulturellen Herzen der Stadt – der diesjährige Brandenburgische Baukulturpreis zeichnet den Umbau der alten Tuchfabrik zur Kulturweberei Finsterwalde aus. Am 17. November überreichten Staatssekretär Rainer Genilke und die Präsidenten der Architektenkammer und der Ingenieurkammer den Preis an die Habermann Architektur- und Ingenieurgesellschaft mbH aus Finsterwalde.
Der von der Brandenburgischen Architektenkammer und der Brandenburgischen Ingenieurkammer mit Unterstützung des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung ausgelobte Brandenburgische Baukulturpreis wurde bereits zum achten Mal verliehen. In diesem Jahr überzeugte die Jury das Ensemble aus modernisiertem Bestand und anspruchsvollem Neubau der Kulturweberei Finsterwalde. Die Auszeichnung würdigt herausragende Bauwerke im Land Brandenburg. Neben dem Hauptpreis wurden drei Sonderpreise, ein Engagementpreis sowie eine Lobende Erwähnung vergeben. Es wurden Preise im Gesamtwert von 21.000 Euro verliehen.
Dipl.-Ing. Matthias Krebs, Präsident der BBIK: "Die Ingenieurleistung in vielen Fachdisziplinen ist längst integraler Bestandteil qualitätsvoller Gestaltung – das zeigen auch die eingereichten und mit Preisen auszuzeichnenden Beiträge. Immer wieder gelingt es, den konstruktiv-technischen Aspekt des Konstruierens und Bauens mit gestalterischer Qualität zu Gesamtwerken zu vereinigen. Das führt zu dauerhaften Bauwerken, die lange Zeit auch funktional und ästhetisch überzeugen – auch das ist nachhaltig. Und geht über den Aspekt der Standsicherheit hinaus – FIRMITAS, also Festigkeit in weiterem Sinne."
Gewinnerprojekte Brandenburgischer Baukulturpreis 2023
38 Projekte wurden in diesem Jahr für den Baukulturpreis und 11 für den Engagementpreis eingereicht. Eine Jury aus Expert:innen wählte die Preisträger aus.
Baukulturpreis (9.000 Euro): Kulturweberei Finsterwalde Architektur / Innenarchitektur und Tragwerk: Habermann Architektur- und Ingenieurgesellschaft mbH, Finsterwalde Landschaftsarchitektur: Rehwald Landschaftsarchitekten, Dresden Technische Ausstattung: AHS Ingenieurgesellschaft mbH, Falkenberg / Elster Bauherrin: Sängerstadt Finsterwalde
Sonderpreis (3.000 Euro): Neues Rathaus Bernau bei Berlin Architektur: studioinges Architektur und Städtebau BDA, Berlin Landschaftsarchitektur: planorama Landschaftsarchitektur,Berlin Tragwerk: ZPP Ingenieure AG, Cottbus Technische Ausstattung: Projektbüro Dörner + Partner GmbH Architekten-Ingenieure, Eberswalde Bauherrin: Stadt Bernau bei Berlin
Sonderpreis (3.000 Euro): Besucherzentrum der Bundesschule Bernau Architektur: Steimle Architekten BDA, Stuttgart für Steimler Architeken: Grubert Verhülsdonk Architekten PartG mbH, Berlin Tragwerk: wh-p Ingenieure, Berlin Technische Ausstattung: IGV-Ingenieure GmbH, Korntal Bauherrin: Stadt Bernau bei Berlin
Sonderpreis (3.000 Euro): Fahrradparkhaus in Holzbauweise Architektur: Leitplan GmbH, Berlin Tragwerk: ifb frohloff staffa kühl ecker PartG mbB, Berlin Bauherrin: Stadt Eberswalde
Lobende Erwähnung: Containermanufaktur Architektur: KSV Krüger Schuberth Vandreike, Planung und Kommunikation GmbH, Berlin Bauleitung: Ingenieurbüro Große & Partner, Grünheide (Mark) Tragwerk: Ch. Trost GmbH, Berlin Technische Ausstattung: IBW – Ingenieurbüro, BerlinBauherrin: Containermanufaktur, Gesellschaft für modulare Seecontainerbauten mbH, Rüdersdorf bei Berlin
Engagementpreis (3.000 Euro): Kunstlandschaft Pritzen e.V. Vorgeschlagen von: Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte gemeinnützige GmbH, Kulturland Brandenburg
Die Verleihung des Brandenburgischen Baukulturpreises war in diesem Jahr Teil des feierlichen Abschlusses des Baukulturjahres Brandenburg 2023. Den Jahresschwerpunkt „Baukultur“ setzten das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung, die Brandenburgische Architektenkammer und die Brandenburgische Ingenieurkammer zusammen als Baukulturinitiative Brandenburg – gemeinsam mit Kulturland Brandenburg und seinem Themenjahr 2023 „Baukultur leben“.
Die 38 eingereichten Projekte für den Baukulturpreis sowie die Preisträger und Preisträgerinnen werden in einer Ausstellung im Brandenburgischen Landtag zu sehen sein. Die Ausstellung kann vom 14. Dezember 2023 bis zum 15. Januar 2024, montags bis freitags von 8:00 bis 18:00 Uhr, im Landtag besucht werden. An gesetzlichen Feiertagen bleibt der Landtag geschlossen.
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