Das Bundesbauministerium hat die Entscheidung für die nationalen Projekte des Städtebaus für die Förderrunde 2022 verkündet. In Brandenburg werden Vorhaben in Luckenwalde und Wittenberge gefördert. 79 Städte und Gemeinden aus ganz Deutschland haben sich beworben.
Es werden insgesamt 18 Vorhaben gefördert, die eine besondere Bedeutung für die städtebauliche Entwicklung haben. Die Projekte werden mit insgesamt rund 75 Millionen Euro vom Bund gefördert.
Bauminister Guido Beermann begrüßte die Entscheidung: „Ich freue mich, dass beim diesjährigen Auswahlverfahren zwei Bauvorhaben von besonderer städtebaulicher Bedeutung aus Brandenburg punkten konnten. Für Luckenwalde bedeutet das, die Entwicklung des ehemaligen Stadtbades zu einem Kreativzentrum voranzutreiben. In Wittenberge soll der historische Empfangssaal im Bahnhof saniert und ausgebaut werden.“
Ehemaliges Stadtbad in Luckenwalde
Die Stadt Luckenwalde beabsichtigt, das ehemalige Stadtbad (Baujahr 1927-29) langfristig einer nachhaltigen und ganzheitlichen Nutzung zuzuführen. Das ehemalige Stadtbad steht unter Denkmalschutz und gehört zur Baukunst der Moderne. Um den anhaltenden baulichen Verfall zu stoppen, wurden bereits Sicherungsmaßnahmen durchgeführt.
Gegenstand des Antrages als Nationales Projekt des Städtebaus ist die Umnutzung des Gebäudes zum Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft. Die Revitalisierung des Standortes soll einen Beitrag zur Entwicklung eines kreativen „E-Campus“ leisten. Luckenwalde will sich als „Werkstatt der Moderne“ profilieren und damit innovative Ansiedlungen fördern. Der Bund stellt knapp vier Millionen Euro zur Verfügung.
Historischer Empfangssaal im Bahnhof Wittenberge
Das historische und unter Denkmalschutz stehende Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1846 soll umgenutzt werden. Geplant ist die Unterbringung verschiedener öffentlicher Einrichtungen sowie einer Mobilitätszentrale, der Bibliothek und des Jobcenters aber auch die Integration von sozialen Einrichtungen mit regionalem Charakter und eines Technologie- und Gründerzentrums. Bund und Land stellen im Rahmen der Städtebauförderung rund 2,8 Millionen Euro für die Sanierung bereit.
Ein besonderes baukulturelles Kleinod ist der historische Empfangssaal der Ersten Klasse im Gebäude. Mit besonderer Sorgfalt soll der Saal denkmalgerecht zum modernen Mobilitätshub umgebaut werden. Hierfür stellt der Bund nun rund zwei Millionen Euro zur Verfügung.
Über das Bundesprogramm Nationale Projekte des Städtebaus fördert der Bund seit 2014 jährlich investive und konzeptionelle Vorhaben mit besonderer nationaler beziehungsweise internationaler Wahrnehmbarkeit, mit hoher baukultureller Qualität, überdurchschnittlichem Investitionsvolumen sowie Projekte mit hohem Innovationspotenzial. Bisher sind damit 211 Projekte des Städtebaus mit Bundesmitteln in Höhe von 670 Millionen Euro gefördert worden.
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