Alleenkonzeption 2030 | Schutz und Pflege der grünen Straßen Brandenburgs

Das Kabinett Brandenburgs hat heute die Alleenkonzeption 2030 verabschiedet, die darauf abzielt, die Alleen im Land zu stärken und ihren Reichtum zu bewahren. Dies ist eine bedeutende Entwicklung, die das Engagement des Landes für den Umwelt- und Naturschutz unterstreicht.

Die neue Konzeption folgt einem breit angelegten Prozess, der die Beteiligung verschiedener Interessengruppen wie Behörden, Verbände sowie Experten aus Wissenschaft und Forschung umfasste.

Brandenburg ist reich an Alleen, mit derzeit etwa 1.740 Kilometern entlang von Bundes- und Landesstraßen außerhalb von Ortschaften. Diese Alleen beherbergen rund 420.000 Straßenbäume, wobei etwa ein Drittel davon Alleebäume sind. Es ist jedoch besorgniserregend festzustellen, dass trotz der Anpflanzung von mehr als 200 Kilometern neuer Alleen seit 2006 etwa 600 Kilometer verloren gegangen sind, hauptsächlich aufgrund von Verkehrssicherheitsmaßnahmen, die die Fällung von Bäumen erforderten.

Die größte Herausforderung beim Erhalt der Alleen besteht weiterhin in der begrenzten Verfügbarkeit von Flächen. Die neuen Richtlinien setzen daher auf eine umfassende Strategie, die sich auf drei Hauptbereiche konzentriert: Kulturgut und Identifikation, Klima- und Umweltschutz sowie Freizeit und Tourismus. Innerhalb dieser Bereiche werden 36 konkrete Maßnahmen festgelegt, die bis 2030 umgesetzt werden sollen.

Eine wichtige Neuerung der Alleenkonzeption 2030 ist die Einführung einer landeseinheitlichen Alleendefinition, die auch Baumreihen einschließt und bereits ab einer Mindestlänge von 100 Metern greift. Dies soll die Planung von Alleen erleichtern und mehr Flexibilität ermöglichen.

Zusätzlich zur Erhaltung der bestehenden Alleen werden im Rahmen der Konzeption auch Maßnahmen zur aktiven Entwicklung neuer Alleen in Ortsdurchfahrten an Bundes- und Landesstraßen ergriffen, um die Lebensqualität in diesen Gemeinden zu verbessern. Bäume spielen dabei eine zentrale Rolle als Gestaltungselemente von Straßen und Plätzen und tragen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität bei.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist der Aufbau eines digitalen Baumkatasters durch den Landesbetrieb Straßenwesen. Dieses Kataster wird es ermöglichen, jeden der rund 420.000 Straßen- und Alleebäume mit einem individuellen Steckbrief und exakten GPS-Daten zu verfolgen, was eine effektivere Planung und Verwaltung ermöglicht.

Darüber hinaus wird das Land zwei Pilotvorhaben zur Nutzung vereinfachter Flurbereinigungsverfahren evaluieren und ein Kompetenzzentrum für Straßenbäume und Alleen einrichten. Dieses Zentrum wird Vorlauf-, Dienstleistungs- und Spezialaufgaben übernehmen und sowohl wissenschaftliche Beratung als auch Wissenstransfer in die Praxis sicherstellen.

Die Alleenkonzeption 2030 ist ein wichtiger Schritt für den Schutz und die Pflege der grünen Straßen Brandenburgs. Sie zeigt das Engagement des Landes für den Erhalt seiner natürlichen und kulturellen Ressourcen und bietet eine klare Richtlinie für zukünftige Maßnahmen im Bereich des Alleenmanagements.

>> Hier können Sie die Alleenkonzeption downloaden

© dieter 76 | AdobeStock
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