Die Elektromobilität erlebt eine rasante Verbreitung, und ihre Auswirkungen sind nicht mehr nur auf den Pkw-Sektor beschränkt. Elektrisch betriebene Fortbewegungsmittel wie E-Bikes, E-Scooter und Lastenräder prägen vermehrt das städtische Bild und werden von einer stetig wachsenden Bevölkerungsschicht genutzt.
Diese Entwicklung wirft die wichtige Frage auf, wie diese Elektrofahrzeuge aus brandschutztechnischer Sicht zu bewerten sind, insbesondere hinsichtlich der Anforderungen an Stellplätze und Ladestationen. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hat darauf im August 2023 reagiert und die Expertenempfehlung VDI-EE 5950 Blatt 2: Elektromobilität – Brandschutz auf Parkflächen und Ladeplätzen für Elektrofahrzeuge – Empfehlungen für Bestands- und Neubauten veröffentlicht.
Elektrofahrzeuge, insbesondere ihre Batterien, bergen ein nicht zu vernachlässigendes Brandrisiko – sowohl in Innenräumen wie Tiefgaragen und E-Bike-Kellerräumen als auch im Freien auf Parkflächen. Die Unsicherheit darüber, wie mit dieser Thematik umzugehen ist, besteht nach wie vor bei Planern, Gebäudeeigentümern und Betreibern. Brandereignisse im In- und Ausland haben zu Diskussionen über das Gefahrenpotenzial geführt und die Eignung der vorhandenen Einrichtungen und Anlagen der Feuerwehren zur Brandbekämpfung in Frage gestellt.
Um diese Unsicherheit zu beseitigen und klare Richtlinien zu schaffen, hat der VDI die Technische Regel VDI-EE 5950 Blatt 2 entwickelt. Diese dient als grundlegende Orientierung für Genehmigungsbehörden und Brandschutzdienststellen sowie als wertvolle Planungshilfe für Architekten, Fachplaner, ausführende Betriebe und Immobilieneigentümer.
Die Expertenempfehlung legt einen Fokus auf Bestands- und Neubauten gleichermaßen fest und bietet praxisnahe Empfehlungen für die Integration von Elektrofahrzeugen und Ladestationen unter Berücksichtigung höchster Sicherheitsstandards. Die VDI-EE 5950 Blatt 2 umfasst dabei nicht nur bauliche Aspekte, sondern berücksichtigt auch betriebliche Abläufe und den Umgang mit potenziellen Brandgefahren im Alltag.
Architekten und Fachplaner können diese Richtlinien nutzen, um Gebäude so zu gestalten, dass sie Elektrofahrzeuge sicher beherbergen können. Die klaren Vorgaben erleichtern zudem die Genehmigungsverfahren für Neubauten und Umbauten von Parkflächen und Ladestationen.
Im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung adressiert die VDI-EE 5950 Blatt 2 auch die Anforderungen an Feuerwehren und andere Rettungskräfte. Dies gewährleistet, dass im Ernstfall effektive Maßnahmen ergriffen werden können, um Brände schnell und sicher zu bekämpfen.
Insgesamt stellt die VDI-EE 5950 Blatt 2 einen Meilenstein dar, der die Elektromobilität sicherer und vertrauenswürdiger macht. Die klaren Richtlinien bieten Orientierung für alle Beteiligten und tragen dazu bei, dass die positive Entwicklung der Elektromobilität auch im Hinblick auf den Brandschutz erfolgreich voranschreitet.
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Quelle: https://kurzelinks.de/tfzj
