Gemäß dem Bericht des Bauindustrieverbandes Ost e. V. verzeichnete das ostdeutsche Bauhauptgewerbe im Juli 2021 in Bezug auf die Nachfrage nach Bauleistungen einen erheblichen Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat, während die Bautätigkeit durch Zuwachs gekennzeichnet war.
Das Gesamtauftragsvolumen des Bauhauptgewerbes belief sich im Zeitraum Januar bis Juli 2021auf rund 10,2 Mrd. Euro und lag damit um 2,0 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres, allerdings nicht in allen Segmenten. Am stärksten wuchs der Wohnungsbau. Im Wirtschaftsbau betrug der Bestellwert knapp 4,3 Mrd. Euro (+5,7 %), während der Öffentliche Bau mit Aufträgen in Höhe von 3,8 Mrd. Euro rückläufig blieb (-9,5 %). „Das Gesamtergebnis wird zunehmend durch das überdurchschnittlich starke Zurückfahren von Bauinvestitionen der Öffentlichen Hand geprägt, was die ostdeutsche Baukonjunktur entscheidend schwächt“, merkte Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Ost e. V. (BIVO) an.
Das Bauhauptgewerbe der neuen Bundesländer verbuchte per Juli 2021 Umsatzerlöse in Höhe von 10,2 Mrd. Euro, was einem Minus von 2,6 Prozent in Relation zum Vorjahreszeitraum entsprach und alle Bausparten betraf. Der ostdeutsche Wohnungsbau blieb mit Umsätzen von 2,4 Mrd. Euro um 4,1 Prozent hinter dem Vergleichswert des Vorjahres zurück. Im Wirtschaftsbau sanken die Erlöse auf 4,3 Mrd. Euro (-2,2 %) und im Öffentlichen Bau auf 3,5 Mrd. Euro (-2,0 %). „Angesichts der verhaltenen Nachfrageentwicklung vor dem Hintergrund der Preisexplosion bei den Baustoffen sowie anhaltenden Materialengpässen rechnen wir kaum noch mit einer Trendwende bis zum Jahresende“, so Momberg abschließend.
Entwicklung in Brandenburg
Zwischen Januar und Juli 2021 wurden Aufträge mit einem Volumen von 1,6 Mrd. Euro, was einem Zuwachs von 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entsprach, erfasst. Das Gesamtwachstum stützte sich auf den Wohnungsbau mit Aufträgen von 357,9 Mio. Euro und einem Plus von 11,0 Prozent zum Vorjahr und v. a. den volumenstarken Wirtschaftsbau, wo das Auftragsvolumen auf 692,5 Mio. Euro anstieg (+9,8 %). Im Öffentlichen Bau sanken die Order um 4,5 Prozent auf 575,1 Mio. Euro, wobei die Entwicklung im Straßenbau eine Ausnahme bildete (+4,8 %).
Das Bauhauptgewerbe erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 1,8 Mrd. Euro und erreichte so knapp das Vorjahresergebnis (-0,1 %). Der Wohnungsbau nahm mit einem Umsatz von 495,7 Mio. Euro um 7,2 Prozent ab. Die Einnahmen im Öffentlichen Bau sanken um 2,6 Prozent auf 531,9 Mio. Euro, dies allerdings nicht im Straßenbau (+6,3 %). Lediglich der Wirtschaftsbau vermeldete einen stabilen Umsatzzuwachs auf 803,9 Mio. Euro (+6,7 %).
Quelle: https://kurzelinks.de/nwo7