Führende Verbände und Organisationen der Baustoffindustrie, der Planer und der Bauausführenden, die sich in der „Klimarunde BAU“ zusammengeschlossen haben, begrüßen die Verabschiedung der Fortschreibung der Nachhaltigkeitsstrategie durch die Bundesregierung.
Aus Sicht der beteilgten Akteure strebt die Bundesregierung zu Recht eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen im gesamten Lebenszyklus der Bauwerke an. Die energetische Sanierung des Gebäudebestandes ist dabei ein sehr wichtiger Aspekt, der auch deutlich forciert werden müsse.
Für einen effektiven Klimaschutz im Bausektor ist es jedoch nicht ausreichend, den Fokus ausschließlich auf die Betriebsemissionen von Gebäuden zu legen. Zukünftig sollte der gesamte CO2-Fußabdruck von Bauwerken in Verbindung mit dem Ressourcenverbrauch und einer Bilanzierung der Umweltauswirkungen sowie einer langfristigen Betrachtung der Wirtschaftlichkeit über den gesamten Lebenszyklus hinweg bewertet werden.
Für die ausgewogene Planung und Beurteilung eines Bauwerks sollten die unterschiedlichen Dimensionen und Kriterien der Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus in Relation zueinander betrachtet werden. Wirtschaftlichkeits- und Umweltaspekte sowie soziokulturelle Aspekte spielen von der Gewinnung der Baustoffe bis über die Nachnutzungsphase eine Rolle. Die Baurestmassen stellen ein wertvolles Rohstofflager der Zukunft dar, die nachhaltig nutzbar gemacht werden sollten.
Es ist zu begrüßen, dass die Bundesregierung die Praxistauglichkeit bestehender Bewertungssysteme für das Nachhaltige Bauen weiterentwickeln will, und praxisgerechter gestalten will, um ihren Einsatz in der Breite zu fördern.
Die ganzheitliche Betrachtung umfasst zahlreiche Schnittstellen zwischen den Arbeitsbereichen bei der Planung und Bauwerkserstellung. Die Digitalisierung kann einen Beitrag dazu leisten, Schnittstellenprobleme zu lösen und bietet den wechselnden Verantwortlichen über den Lebenszyklus eines Bauwerks eine Orientierungshilfe für nachhaltige Entscheidungen.
Die Wertschöpfungskette Bau steht selbstverständlich bereit, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Um die Potenziale zur Einsparung von Treibhausgasen beim Planen und Bauen heben zu können, haben sich im September 2020 mehrere Verbände und Organisationen der Wertschöpfungskette Planen und Bauen zu der gemeinsamen Initiative Klimarunde BAU zusammengeschlossen. Die Planungs- und Baubranche nimmt damit ihre Verantwortung wahr, einen ihrer Größe und Relevanz angemessenen Beitrag zur Erreichung der nationalen Einsparungsziele für CO2-Emissionen und andere Treibhausgase zu leisten.