Die Bundesingenieurkammer (BIngK) hat in Zusammenarbeit mit dem Verband Beratender Ingenieure (VBI) eine wegweisende gemeinsame Positionierung erarbeitet. Diese betrifft die Einführung von Berufsvorbehalten für Bauingenieure, die als essenzielle Maßnahme zur Sicherung der Qualität und des Ansehens des Ingenieurberufs in Deutschland angesehen wird.
In der Vergangenheit gab es unterschiedliche Sichtweisen zu diesem Thema, was die Bedeutung dieser gemeinsamen Ausarbeitung umso größer macht. Sie ermöglicht nicht nur ein harmonisiertes Vorgehen innerhalb des Berufsstandes, sondern dokumentiert auch die Bemühungen, eine einheitliche Richtlinie zu etablieren.
Das Positionspapier legt dar, dass die Berufsvorbehalte sicherheitsrelevante Tätigkeiten im Bauwesen betreffen sollen, darunter die Bauvorlageberechtigung und die Berechtigung zur Erbringung von Standsicherheits- und Brandschutznachweisen. Ziel ist es, die öffentliche Sicherheit von Bauwerken zu gewährleisten und Bauschäden sowie Unfälle zu vermeiden.
Eine hochwertige Ausbildung bildet die Grundlage für die Einführung der Berufsvorbehalte. Zusätzlich ist eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung erforderlich, um mit den technologischen Entwicklungen und den sich verändernden Marktbedingungen Schritt zu halten.
Um die Berufsvorbehalte rechtlich zu verankern und bundesweit einheitliche Kammermitgliedschaften zu ermöglichen, sehen die beteiligten Organisationen die Notwendigkeit, bestehende Gesetze anzupassen. In Brandenburg wurden bereits Bemühungen unternommen, das Ingenieurgesetz zu überarbeiten, um diesen Prozess voranzutreiben.
Neben der Einführung von Berufsvorbehalten betonen die Organisationen die Bedeutung einer verstärkten Förderung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) bereits in Grundschulen und weiterführenden Schulen. Initiativen wie "Ingenieure treffen Schule" und die jährlichen Schülerwettbewerbe "junior.ING" und "mindecraft.ING" werden genutzt, um den spielerischen Umgang mit MINT-Themen zu fördern und das Interesse von Schülerinnen und Schülern zu wecken.
Die gemeinsame Positionierung und die daraus resultierenden Maßnahmen unterstreichen das Engagement der Bundesingenieurkammer und des Verbands Beratender Ingenieure für eine qualitativ hochwertige Ingenieurausbildung und die Sicherung der öffentlichen Sicherheit im Bauwesen.
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