Die Drei-Quadratmeter-Regel für Solarmodule: Ein Wegweiser zur neuen Photovoltaik-Norm

Mit der Aktualisierung der Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) im Oktober 2023 hat das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBT) den Weg für eine bedeutende Neuerung im Bereich der Photovoltaik-Installation geebnet: die Drei-Quadratmeter-Regel.

Diese Regelung ermöglicht es, größere Solarmodule bis zu einer Fläche von drei Quadratmetern auf Dächern zu installieren, ohne dass eine spezielle Bauartgenehmigung erforderlich ist. Dies stellt eine erhebliche Erleichterung für Installateure und Bauherren dar und könnte den Markt für Photovoltaik-Anlagen in Deutschland nachhaltig verändern.

Der aktuelle Stand in den Bundesländern

Einige Bundesländer haben bereits auf diese Änderungen reagiert und ihre Landesbauordnungen (LBO) angepasst. Hessen, Bayern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen haben die Neuregelung zügig umgesetzt, während Baden-Württemberg die Einführung bis Ende Juni 2024 plant. Insgesamt decken diese Bundesländer rund 70 Prozent des deutschen Marktes ab. Weitere Länder folgen, wobei die Mehrheit plant, die Regelung bis Ende des Jahres 2024 zu implementieren.

Vorteile der Drei-Quadratmeter-Regel

Die Neuregelung bringt mehrere Vorteile mit sich:

  1. Rechtssicherheit: Installateure können größere Module rechtssicher verbauen, was den Planungs- und Genehmigungsprozess vereinfacht.
  2. Wettbewerbsfähigkeit: Durch die Erhöhung der zulässigen Modulgröße können Hersteller und Installateure besser auf internationale Standards und Entwicklungen reagieren.
  3. Kostenreduktion: Einheitliche Standards und größere Module können die Kosten für Photovoltaikanlagen senken, was sowohl Anbietern als auch Kunden zugutekommt.

Technologische Fortschritte und Marktanpassungen

Die Photovoltaik-Branche befindet sich in einem stetigen Wandel, wobei technologische Fortschritte und neue Standards regelmäßig Anpassungen erfordern. Die im August 2023 vereinbarte neue Standardabmessung für Module und rechteckige Wafer durch führende Photovoltaik-Hersteller ist ein Beispiel dafür. Diese Entwicklungen machen es notwendig, dass auch die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden, um die Wettbewerbsfähigkeit in Europa und weltweit zu erhalten.

Effizienz und praktische Umsetzung

Obwohl größere Module viele Vorteile bieten, bleibt die Frage nach der Effizienz zentral. Der Wirkungsgrad eines Solarmoduls ist entscheidend für seine Leistungsfähigkeit. Kleinere Module mit höherem Wirkungsgrad können unter Umständen effizienter sein als größere. Zudem muss die physische Handhabbarkeit der Module berücksichtigt werden, insbesondere bei der Installation auf geneigten Dächern.

Die Einführung der Drei-Quadratmeter-Regel ist ein bedeutender Schritt zur Förderung der Photovoltaik in Deutschland. Sie bietet rechtliche Klarheit und fördert die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Photovoltaik-Branche. Gleichzeitig bleibt es wichtig, die Effizienz der Module und die praktischen Aspekte der Installation im Auge zu behalten. Mit der Anpassung der Landesbauordnungen bis Ende 2024 sind die Weichen gestellt, um die ambitionierten Klimaziele Deutschlands zu erreichen und die Energiewende voranzutreiben.

Quelle: https://kurzlinks.de/bk2c

© Andreas Gucklhorn | AdobeStock
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