DBU-Generalsekretär Alexander Bonde würdigt die herausragenden Leistungen von Friederike Otto und Dagmar Fritz-Kramer im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes. Friederike Otto, eine angesehene Klimawissenschaftlerin am Imperial College London, hat sich insbesondere auf das Feld der Zuordnungswissenschaft, auch Attributionsforschung genannt, spezialisiert.
Diese Disziplin erforscht die Verbindung zwischen dem Klimawandel und extremen Wetterereignissen wie Hitzewellen, Dürren, Überflutungen und Starkregen. Sie trägt dazu bei, herauszufinden, inwieweit der Klimawandel solche Wetterextreme beeinflusst. 2015 gründete Otto zusammen mit dem verstorbenen niederländischen Wissenschaftler Prof. Dr. Geert Jan van Oldenborgh die World-Weather-Attribution (WWA)-Initiative und trug maßgeblich zur Entwicklung der Attributionsmethode bei. Diese Methode ermöglicht es, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die Verbindung zwischen Klimawandel und aktuellen Extremwetterereignissen zu liefern. Durch die Veröffentlichung ihrer Studienergebnisse in Echtzeit während Extremwetterlagen beeinflusst sie aktiv die Diskussion über die Auswirkungen des Klimawandels in den Medien, der Politik und der Gesellschaft.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ihrer Arbeit ist die Analyse von Ursachen und die Bereitstellung von Lösungen. Sie betont die Notwendigkeit von Hitzeaktionsplänen in Gemeinden und Städten angesichts der wachsenden Verwundbarkeit durch alternde Gesellschaften und soziale Ungleichheit. Friederike Otto ist auch Leitautorin des sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats (IPCC) und Mitglied des zentralen Autorenteams des IPCC-Syntheseberichts, der im März veröffentlicht wurde. Im November 2022 erhielt sie eine Exzellenzprofessur der Petersen-Stiftung, was ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit unterstreicht.
Dagmar Fritz-Kramer, Geschäftsführerin der Bau-Fritz GmbH & Co. KG, auch bekannt als Baufritz, wird für ihren innovativen Beitrag im Baugewerbe geehrt. Ihr Unternehmen ist ein Vorreiter im nachhaltigen Bauen und setzt fast ausschließlich auf den Baustoff Holz. Dieser ist ein hervorragender Klimaschützer, da er große Mengen an Kohlenstoff speichert und so die Entstehung von klimaschädlichem Kohlendioxid verhindert. Der Gebäudesektor spielt eine entscheidende Rolle, um die deutschen Klimaziele bis 2045 zu erreichen, da er hierzulande etwa 40 Prozent der Treibhausgasemissionen, insbesondere Kohlendioxid (CO2), verursacht.
Dagmar Fritz-Kramer betont die Notwendigkeit von Sanierung, Recycling und Ressourcenschonung in der Baubranche, auch vor dem Hintergrund des knappen Rohstoffs Sand. Ihr Unternehmen verwendet hauptsächlich heimisches Fichtenholz und trägt durch seine Bauprojekte jährlich zu einer CO2-Ersparnis von etwa 12.000 Tonnen bei.
Fritz-Kramer ist seit 2004 geschäftsführende Gesellschafterin des Familienunternehmens Bau-Fritz, das bereits 1896 gegründet wurde und mittlerweile in der vierten Generation existiert. Das mittelständische Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitenden betreibt eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung und hält mehr als 40 Patente und Schutzrechte. Ihre Arbeit und Innovationen machen sie zu einer bedeutenden Akteurin in der nachhaltigen Bauindustrie und tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei.
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