Dass Brandschutz mehr ist als nur die Verhinderung von Feuerschäden, wird häufig unterschätzt. In Wirklichkeit ist Brandschutz auch ein bedeutender Umweltschutzfaktor. Durch Brandereignisse, insbesondere bei Großbränden, werden jährlich große Mengen an CO2, giftigen Brandgasen und gefährlichen Brandrückständen freigesetzt.
Diese Umweltbelastung kann jedoch durch effizienten vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz erheblich reduziert werden. Die neue Publikation "Brandschutz ist aktiver Umweltschutz" des Bundesverbands Technischer Brandschutz (bvfa) beleuchtet diese Zusammenhänge detailliert und zeigt, wie moderne Brandschutzmaßnahmen zur Reduktion von Umweltschäden beitragen.
Holz als Baumaterial gewinnt weltweit an Bedeutung, da es große Mengen CO2 bindet und somit einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet. Allerdings birgt die Holzbauweise im Brandfall das Risiko, das gespeicherte CO2 in großen Mengen freizusetzen. Hier spielt der vorbeugende Brandschutz eine entscheidende Rolle, um Brandereignisse zu vermeiden und die Umweltbelastung zu minimieren. Die Integration von modernen Brandmeldesystemen und effektiven Löschanlagen ist dabei unerlässlich.
Traditionell wurden fluorhaltige Schaumlöschmittel aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit in der Brandbekämpfung eingesetzt. Diese Löschmittel basieren jedoch auf per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS), die in der Natur nicht abbaubar sind und somit eine erhebliche Umweltbelastung darstellen. Die EU hat daher die Verwendung dieser Substanzen stark eingeschränkt und wird sie ab dem 04. Juli 2025 komplett verbieten. Der Übergang zu fluorfreien Löschmitteln ist komplex, da diese oft eine höhere Viskosität aufweisen und bestehende Anlagentechnik angepasst werden muss. Dennoch ist dieser Wandel ein wichtiger Schritt hin zu einem nachhaltigeren Brandschutz.
Bereits seit 1912 sind aufladbare Feuerlöscher bekannt, die heute als Standard für Brandschutzgeräte aller Größen und Einsatzbereiche gelten. Im Gegensatz zu Einwegfeuerlöschern wird bei diesen Geräten der notwendige Druck erst im Einsatz aufgebaut. Dies macht sie sicher, robust und wartungsfreundlich. Zudem sind sie inzwischen auch mit fluorfreien Löschmitteln erhältlich, was ihren positiven Umweltbeitrag weiter erhöht.
Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen und der Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien bringen neue Herausforderungen für den Brandschutz mit sich. Diese Batterien haben eine hohe Energiedichte und können sich selbst entzünden, was im Brandfall zu intensiven Feuerentwicklungen führt. Geeignete Löschmittel wie Wasser, das durch seinen Kühleffekt wirkt, und moderne Brandmeldesysteme, die Brände frühzeitig erkennen und eindämmen, sind hier entscheidend. Sauerstoffreduktionsanlagen bieten eine weitere Lösung, indem sie den Sauerstoffgehalt in Räumen so weit senken, dass eine Entzündung verhindert wird.
Die Publikation des bvfa zeigt eindrucksvoll, wie vielfältig die Verbindungen zwischen Brandschutz und Umweltschutz sind. Moderne Brandschutzmaßnahmen tragen nicht nur zur Sicherheit von Menschen und Gebäuden bei, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Umweltbelastungen. Interessierte können die 12-seitige, farbig illustrierte Publikation kostenfrei auf der Webseite des bvfa herunterladen.
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Quelle: https://kurzlinks.de/pxvt