Die Organisation Bauhaus Erde hat den Think-and-Make-Tank ins Leben gerufen, um innovative Lösungen im Baubereich zu entwickeln. Ihr Fokus liegt auf der Suche nach umweltfreundlichen Baumaterialien, die fossile Baustoffe ersetzen können, um den CO2-Fußabdruck des Gebäudesektors zu reduzieren.

In diesem Kontext hat Bauhaus Erde eine Methode entwickelt, um ungebrannte Lehmsteine für tragendes Mauerwerk aus Baustellenaushub herzustellen.

Die Initiative konzentriert sich auf die Region Berlin-Brandenburg und strebt eine Diversifizierung der Baumaterialien an. Der Ausgangspunkt für die Forschung war eine Gesetzesänderung (DIN-18940), die seit Juni 2023 den Einsatz von tragendem Lehmsteinmauerwerk erlaubt. Bauhaus Erde wollte sicherstellen, dass die benötigten Lehmsteine lokal hergestellt werden können, ohne auf nationale oder internationale Lieferketten angewiesen zu sein.

Um dies zu erreichen, wurden verschiedene Ressourcenquellen analysiert, einschließlich Böden aus Bauprojekten, Bodenwaschanlagen und Lehmabfällen aus dem Rückbau historischer Fachwerkhäuser. Geeignete Proben wurden verwendet, um Lehmsteine herzustellen, die dann nach den gültigen Standards geprüft wurden. Ein spezieller Stein, hergestellt aus Material aus einer Berliner Baugrube, erwies sich als besonders umweltfreundlich und erfüllte die technischen Anforderungen.

Die hergestellten Lehmsteine wurden einer Erstprüfung durch das Berliner Ingenieurbüro ZRS Ingenieure und der Bundesanstalt für Materialforschung unterzogen, wobei ihre Leistungsfähigkeit bestätigt wurde. In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin wurde der Entwicklungs-, Zulassungs- und Produktionsprozess für Lehmbaustoffe weiter untersucht, und ein erster hausinterner Produktionszyklus wurde durchlaufen. Damit zeigt Bauhaus Erde, dass die Böden der Region Berlin-Brandenburg für die Herstellung von umweltfreundlichen, tragenden Lehmbaustoffen geeignet sind, was nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch die lokale Wertschöpfung stärkt.

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