Evangelisches Gemeindehaus in Finsterwalde erhält höchste Auszeichnung für Bauen im Land Brandenburg
Bauministerin Kathrin Schneider hat am 18. Oktober 2017 in Potsdam den unter Schirmherrschaft des Landes von Architektenkammer und Ingenieurkammer ausgelobten Brandenburgischen Baukulturpreis verliehen.
Die Auszeichnung geht an den Finsterwalder Architekten Jürgen Habermann, dessen Sohn Clemens sowie an Lukas Bartke für den sensibel in einen historischen Gebäudebestand eingefügten Neubau des Gemeindehauses der Evangelischen Kirchengemeinde Finsterwalde.
Sonderpreise gab es für das rundum verglaste Innovation Center 2.0 der Firma SAP, für die anspruchsvolle Tragwerkssanierung am Neuen Palais sowie für das Wissenschafts- und Restaurierungszentrum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, allesamt in Potsdam.
Der vom Bauministerium mit 18.000 Euro dotierte Baukulturpreis zeigt alle zwei Jahre, mit welcher Qualität in Brandenburg gebaut wurde. 39 Architekten und Ingenieure hatten sich diesmal mit Projekten aus den Jahren 2015 bis 2017 beworben.
(Foto: Gemeindehaus-Ensemble, Habermann-Architektur)
Bauministerin Kathrin Schneider: „Ich freue mich zu sehen, mit welchem Selbstbewusstsein und Qualitätsanspruch viele öffentliche und private Bauherren heute an die Sanierung alter Häuser herangehen oder Neues schaffen, welches das Vorhandene mit Umsicht und eigenem Anspruch ergänzt. Die ausgezeichneten Arbeiten zeigen aber auch, dass gutes Bauen mehr ist als Architektur, dass es gleichermaßen auf den Nutzen für die Gesellschaft ankommt.“
Christian Keller, Präsident der Brandenburgischen Architektenkammer: „Hier ging es nicht bloß um stimmige Architekturen, spannende Tragwerke oder nachhaltige Gebäudekonzepte, sondern um die Summe dieser Aspekte vor dem Hintergrund, dass die meisten Entscheidungen in einem abwägenden, diskursiven Prozess getroffen wurden: Baukultur entsteht im Dialog.“
Matthias Krebs, Präsident der Brandenburgischen Ingenieurkammer: „Das Ringen um die beste Lösung für den Ort, um das optimale Kosten-Nutzen-Verhältnis, um handwerklich intelligente Konstruktionen und nicht zuletzt auch um den Ausdruck eines Bauwerkes, eines Ensembles oder eines Freiraums ist ein wichtiger Bestandteil unserer Baukultur."
Auszeichnungen im Rahmen des Brandenburgischen Baukulturpreises 2015
Baukulturpreis (8.000 Euro): Evangelisches Gemeindehaus in Finsterwalde / Architektur: Dipl.-Ing. Jürgen Habermann, M.Sc. Clemens Habermann, M.Sc. Lukas Bartke / Bauherr: Evangelische Kirchengemeinde Finsterwalde / Neben dem neogotischen Pfarrhaus entwickelt ein zweigeschossiger Neubau seine Architektur in Form eines in die Tiefe gezogenen Stufengiebels. Die Gemeindearbeit erhält zur Straße hin eine markante Adresse. Der konsequente Einsatz von traditionell hergestelltem Ziegelstein, Tür- und Möbeleinbauten in rot geöltem Eichenholz sowie Beschläge aus Rotbronze führen in Kombination mit den Böden aus Beton zu einer in sich schlüssigen, unverwechselbaren, zeitlosen Raumwirkung.
(Fotos: Gemeindehaus-Ensemble, Habermann-Architektur)
Sonderpreis (3.000 Euro): Innovation Center 2.0 in Potsdam / Architektur: SCOPE Architekten / Bauherr: SAP SE.
(Fotos: Innovation Center 2.0 in Potsdam / SCOPE Architekten)
Sonderpreis (3.000 Euro): Neues Palais in Potsdam / Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Dr. Krämer / Bauherr: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.
(Fotos: Neues Palais in Potsdam / Ingenieurbüro Dr. Krämer)
Sonderpreis (3.000 Euro): Wissenschafts- und Restaurierungszentrum in Potsdam / Architektur: Staab Architekten GmbH / Bauherr: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten.
(Fotos: Wissenschafts- und Restaurierungszentrum in Potsdam / Staab Architekten GmbH)
Auszeichnung einer Initiative (1.000 Euro): Errichtung eines Interimsneubaus für ein Studentencafé durch Studierende der Fachbereiche Kulturarbeit, Bauingenieurwesen, Architektur, Restaurierung und Design der Fachhochschule Potsdam.
(Foto: Interimsneubau Studentencafe Potsdam, FH Potsdam)
Auszeichnung einer Initiative: Lübben (Spreewald) STADT.RAUM.SPREE Projekt "westlicher Altstadtrand"
(Fotos: NAGLER & PARTNER Architekten)
Zum Preis ist außerdem eine Broschüre erschienen, die auf Anfrage versendet wird von der Brandenburgischen Architektenkammer (Telefon 0331-275910, info@ak-brandenburg.de) oder der Brandenburgischen Ingenieurkammer (Telefon 0331-743180, info@bbik.de).
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